Freitagabend nach Neugraben zum Auswärtswettkampf, das steht auf dem Programm. Aber es gibt noch beachtliche Konkurrenz-Veranstaltungen. Der HSV empfängt Elversberg, und der Elbtunnel wird vollgesperrt wegen Wartungsarbeiten. Dennoch erreichen wir pünktlich das Spiellokal. Wir freuen uns auf unsere Partien.
Um 20.40 Uhr ist die erste Partie beendet. Simon Wellnitz hat mit Schwarz am zweiten Brett gegen Matthias Luckhardt eine für ihn typische Partie gespielt. Warten bis der Gegner rochiert hat und dann eben dort angreifen. h7-h5 gehört dazu, Angreifen auf der h-Linie, irgendwie klappt das immer, so auch heute. Wir führen 1:0.

die ihm unmittelbar entscheidenden Vorteil sichert.
Ich stehe nicht gut am dritten Brett mit Weiß gegen Hubert Kopyto. Er drückt doch sehr gegen meine Stellung. Es gelingt mir alles zu tauschen bis auf Dame und ungleiche Läufer. Dabei verliere ich allerdings einen Bauern. Wird das zum Remis reichen? Dann ergibt sich auf einmal die Möglichkeit, die Partie durch Dauerschach zu beenden. Ich nutze diese Chance.
Fast gleichzeitig um 21.45 Uhr gewinnt am achten Brett Peter Grotrian gegen Peter Brix. Unser Peter hat die ganze Zeit die aktivere Stellung, und nun kann er einen Bauern wandeln oder mattsetzen. Der Gegner gibt lieber auf. Wir führen 2,5:0,5.

Ein Blick auf die anderen fünf Partien verrät, heute werden wir gewinnen.
Und tatsächlich um 22.15 Uhr holt Ivan Ahryzkov am fünften Brett mit Weiß gegen Dirk Thomzik den nächsten vollen Punkt. Im Mittelspiel hat Ivan immer die bessere Strategie, so auch heute. Alle seine Figuren wirken harmonisch zusammen. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas Zählbares herauskommt.

Kurze Zeit später beendet auch Florian Kugler am ersten Brett seine wunderschöne Angriffspartie mit einem Sieg gegen Philip Reichhardt.

starken Zug kann Florian seine Initiative weiter verstärken?
Jetzt haben wir den Wettkampf schon mit 4,5:0,5 gewonnen.
In der letzten halben Stunde dann die finalen Entscheidungen. Davyd Derhay gewinnt mit Weiß am siebten Brett zunächst Material und dann den Punkt gegen Peter Schausten.
Nun laufen noch zwei gewonnene Endspiele. Als erstes setzt sich Sebastian Kurch am sechsten Brett gegen Jannis Niemann durch. Überall hatte Sebastian Freibauern, da nützen auch die ungleichen Läufer nichts.

den Sebastian zur Vergrößerung seines Vorteils ausnutzt.
Schließlich um 23 Uhr holt Christian Wolf am vierten Brett mit Schwarz gegen Andreas Wanke den letzten Punkt. Aus einem Doppelturmendspiel hatte er ein zwingend gewonnenes Bauernendspiel gemacht. Dies war Christians vorerst letzte Partie für uns. Er hat seinen Wirkungskreis nach San Francisco verlegt. Wir wünschen ihm alles Gute und freuen uns schon sehr auf seine Rückkehr im Oktober 2025.
Endstand an diesem Abend: 7,5:0,5. Das hatten wir noch nie geschafft. Wir sind überglücklich. – Am 11. April geht es im Klub gegen den Tabellenführer aus Wilhelmsburg. Wir werden wieder alles geben.
Text: Armin Meibauer, Diagramme: Christian Wolf