Am vergangenen Wochenende fand in Glückstadt an der Elbe die 29. Offene Stadtmeisterschaft im Schnellschach 2021 statt. Wie aktuell dank Corona nicht selten, hätte dieses Turnier bereits im vergangenen Jahr und insbesondere anläßlich des 100jährigen Bestehens der Schachgesellschaft Glückstadt von 1920 e.V. ausgetragen werden sollen. Nun ist jedoch die 100-Jahr-Feier perspektivisch für 2022 geplant, aber aufgrund der sich aktuell etwas entspannter gebenden Pandemie-Lage war zumindest dieses OTB-Schnellschach-Turnier mit maximal 50 Teilnehmern:innen möglich.
Der HSK war in dem mit 46 Damen, Herren, Mädchen und Jungs besetzen Feld durch insgesamt sechs Spieler:innen vertreten: Andrés Mauricio Reyes-Mantilla, Theodor Köhler, Ilja Dorendorf (dessen Cousin gleichzeitig bei der DJEM in Willingen am Start war), Cynthia Yumi Kraft, sowie Quentin & Michael Schenk. Der Austragungsort war wieder das Wasmer-Palais, welches im 18ten Jahrhundert u.a. Sitz der Regierungskanzlei unter Friedrich V. von Dänemark und Norwegen heute die Glückstädter Volkshochschule und die Musikschule Glückstadt beherbergt. So kam es auch, dass die ersten Runden am Samstagvormittag von den Probenklängen eines dort ansässigen Streichensembles begleitet wurden.
In einer durchweg entspannten Atmosphäre wurden so in zwei Tagen neun Runden Schnellschach 30+0 nach Schweizer-System gespielt und es blieb „zwischendurch“ auch noch genügend Zeit für kurze Analysen und kleine Pausengespräche („Hat TBGs Tsatsiki geschmeckt?“). So erfuhr ich beispielsweise, dass unser Bundes- und Quarantäneligist GM Thies Heinemann in vergangenen Zeiten häufiger ein gerngesehener Gast dieses Turnieres in Glückstadt gewesen ist.
Auf diesem Niveau konnte die Abordnung des HSK nicht ganz mithalten, jedoch wurden natürlich auch hier Punkte „eingefahren“. Das stärkste Ergebnis konnte dabei Andrés mit 6 aus 9 und einigen starken Gegnern verzeichnen. Die Dame im HSK-Feld Cynthia schnappte mir (beide 5 aus 9) mit der besseren Buchholz-Wertung den Ratingpreis < 1500 DWZ vor der Nase weg. Aber so geht es eben, wenn man wie ich am Ende einer Schlagfolge feststellt, dass man was weniger hat, obwohl man bei richtigem Spiel was mehr gehabt hätte … Die „Jungs“ Theo (4 aus 9) und Quentin (3 aus 9) waren angetreten um mal wieder zu erleben, wie sie sich eine reale Schachfigur anfühlt und zu schauen, ob ein Schachbrett auch trotz Corona und lichess immer noch 64 Felder hat. Ilja schließlich als jüngstem Spieler im Turnier und noch ohne DWZ gelang mit 2 aus 9 ein Achtungserfolg. Auch der Sieger des Turnieres war aus Hamburg angereist, allerdings vertrat der sicher auch einigen HSKlern bekannte FM Wolfgang Pajeken (7,5 aus 9) die Schachabteilung des FC St.Pauli 1910, dessen Fußballer sich zeitgleich mit der Siegerehrung das 2:0 gegen Jahn Regensburg sichern konnten. Auf den Plätzen zwei und drei landeten mit IM Michael Kopylov vom SK Norderstedt von 1975 und IM Ferenc Langheinrich vom SV Empor Erfurt (jeweils 6,5 aus 9, Buchholz 54,0 bzw. 51,5) zwei weitere Titelträger.
Insgesamt ein sehr schönes und gut organisiertes Turnier, welches im nächsten mit hoffentlich wieder mehr Teilnehmern:innen und weniger Einschränkungen seine Fortsetzung findet. Der Dank geht stellvertretend für das Organisations- und Verpflegungsteam an Stephan Harnau, der mir auch die Tabellen und einen eigenen Bericht zur Verfügung gestellt hat.