Schon vor zwei Wochen ist unser Schachfreund Elmar Barth (1.11.1942 – 13.8.2020) nach langer Krankheit im Alter von fast 78 Jahren verstorben. Viele unserer jüngeren Mitglieder werden Elmar nicht mehr kennen gelernt haben, hat er sich doch vor einigen Jahren schon zurückgezogen und seine erfolgreiche Mannschaft in der Stadtliga an Frank Palm übergeben.
Das Foto aus aktuell 4/2007 feiert den größten Erfolg seiner Mannschaft, ihren Aufstieg als HSK 8 in die Landesliga Hamburg. Charakteristisch für Elmar: Er hält sich im Hintergrund zwischen Florian Lezynski und Wolfgang Schulz, der Elmar als den besten Mannschaftsführer gelobt hat, den er je in seiner langen Karriere hatte. Weiter im Bild: Manfred Prager (wieder in Großhansdorf), William Klarner (zurück in Kanada), Dr. Afsin Toparlak, Hans Christian Stejskal (inzwischen SC Schachelschweine) und Janina Maria Puttfarken (damals noch Stejskal, inzwischen inaktiv).
Elmars Mannschaft war einige Jahre lang unser bestes Stadtliga-Team. Seine regelmäßigen Berichte in unserer Zeitung aktuell (erreichbar über das Archiv unserer neuen Website) sind heute noch lesenswert. Sie deuten nur an, mit welcher Akribie Elmar seine Spieler auf ihre Gegner mit Partienmaterial vorbereitet hat, eine arbeitsreiche Praxis, die sein Nachfolger Frank bis heute noch pflegt.
Elmar Barth ist am 1.1.1994 zum zweiten Mal unser Mitglied geworden, zunächst als aktiver Spieler in der Bezirks- und Stadtliga, seit 2005 als vorbildlicher Teamchef, bis er sich vor sieben Jahren entschloss, sich ausschließlich seiner Familie zu widmen, seiner Lebensgefährtin und ihren beiden Kindern, für die er sich einsetzte, als wären es seine eigenen.
Elmars HSK-Geschichte reicht aber noch weiter zurück. Er kommt aus einer Schulschachgruppe am Gymnasium Altona, die Claus Langmann in den späten 50er und frühen 60er Jahren betreute. Ich kann mich an wunderbare Reisen mit dieser leistungsstarken Gruppe erinnern, als deren letzter Vertreter Elmar mit 52 Jahren wieder zurück in den Klub fand, nachdem er sein Leben viele Jahre lang seine Mutter bis zu ihrem Tod gewidmet hatte – in einer tiefverwurzelten Dankbarkeit, hatte sie ihn doch, selber hungernd, als kleines Kind nach dem Zweiten Weltkrieg in einem tschechoslowakischen Internierungslager geschützt und mit ihm überlebt. Diese Erfahrung hat Elmar nachhaltig sein Leben lang geprägt: Er war ein einzigartiger Freund. Seine Schachfreunde werden ihn in ihrem Herzen behalten.