Was für eine tolle Saison für die HSK 20, die in der jetzigen Aufstellung zum ersten Mal in der Kreisliga A antrat und direkt in die Bezirksliga aufsteigen konnte. Die Mannschaft legte an sechs Spieltagen mit beachtlichen 10 von 12 Mannschafts- und 34,5 von maximal 48 möglichen Brettpunkten weit vor dem Zweitplatzierten Fischbek III (27,5 Brettpunkte) einen gemeinsamen Traumstart hin.
Ein 6:2 Heimsieg gegen Königsspringer V läutete die Saison schon erfolgversprechend ein. Weiter ging es mit einem 6,5:1,5 „Auswärts“-Sieg gegen unser Bruderteam HSK 19, einem 6,5:1,5 Heimsieg gegen Marmstorf III, einer 3:5 Niederlage auswärts gegen Fischbek III und einem 6,5:1,5 Heimsieg gegen Bille SC II.
Der Klassenaufstieg war somit bereits vor der letzten Runde gesichert. Die Krönung gab es dann am letzten Spieltag nochmal auswärts und mit einem 6:2 Sieg gegen Diagonale II wurde daraus sogar noch die Tabellenführung:
Hervorzuheben sind die Topscorer Eric Bohlmann an Brett 3, der obendrein noch ein Neuzugang der HSK 20 ist, und Artur Lerm an Brett 5: Sie bestritten nur alle Spiele, sondern konnten sogar jedes erfolgreich gewinnen, d.h. 6 aus 6 für beide! Zudem hat Marius Müller (1 S, 3 R, 1 N) mit einer tollen und stabilen Leistung an Brett 1 dafür gesorgt, dass herbe Verluste gegen Spieler mit bis zu 2076er DWZ vermieden werden konnten.
Ferdinand Seum (2,5 aus 6), Jascha Suhr (3 aus 5), Marcel Elhart (ungeschlagen mit 4,5 aus 5), Marko Radivojevic (4 aus 6), Luca Vollandt (leider nur ein Einsatz), Frederik Ladwig (Neuzugang und ungeschlagen mit 2 aus 2) und der Mannschaftsführer Malte Schacht (3 aus 4) konnten zudem mit tollen Gesamtergebnissen ihren wichtigen und notwendigen Beitrag zur Meisterschaft leisten:
Wichtig auch, dass in dieser Saison kein Brett kampflos hergeschenkt wurde. Auch musste der MF nur zweimal auf die Reserveliste zurückgreifen und konnte mit Helge Cramer (HSK 26) einen zuverlässigen Ersatzmann (1 aus 2) rekrutieren. Eine deutliche Verbesserung zur letzten Saison, wo es doch noch erheblicher Unterstützung aus anderen Mannschaften bzw. der Ersatzliste bedurfte.
Schade nur, dass Jascha Köhnen, letztes Jahr unser Brett 1, in dieser Saison zu keinem Einsatz am Brett kam und zum Saisonende aufgrund beruflicher und privater Veränderungen den Klub verlässt. Jascha du bist jederzeit wieder herzlich willkommen!
Im Anschluss an den letzten Sieg der Saison gegen Diagonale II ist die HSK20 dann noch in der urigen Traditionskneipe „Zur Löschecke“ in der Nähe des auswärtigen Spielorts eingekehrt. Eigentlich sollten neben einem kleinen Snack nur ein paar Liter Bier und Cola fließen; was natürlich auch geschah. Nur kam es ganz unverhofft noch zu einem wundervollen petit plus:
Als wir dem Inhaber der Schankstube vollmundig berichteten, dass unsere offensichtliche Feierlaune durch unseren Aufstieg in der Schach-Kreisliga Hamburg bedingt war und entgegen jeder Vermutung nichts mit dem in der vorherigen Woche erfolgten Aufstieg des HSV zu tun habe, offenbarte uns der Schankwirt mit funkelnden Augen und hastiger Stimme seine geteilte Leidenschaft für die 64 Felder und zauberte ein Schachbrett nebst Schachuhr von anno dunnemals hinter dem Tresen hervor – was für ein vortrefflicher Zufall.
So konnten wir neben Speis und Trank nun noch ein paar Spielzüge und Ideen des erfolgreichen Spieltags analysieren und besprechen. Es kam zur Analyse der Partie von Frederik Ladwig, der mit den schwarzen Figuren vom gegnerischen Spieler mit der Polnischen Eröffnung, auch bekannt als Sokolski- oder Orang-Utan-Eröffnung überrascht wurde:

Oft hat man das sicherlich nicht auf dem Brett und so hat Frederik den angebotenen Bauern auf b4 nicht genommen (Hauptzug), sondern sich gedacht, dass Weiß diese Eröffnung sicherlich nicht ohne Grund spielt und sich „auskennt“. Dann doch lieber das vorsichtige 2. … d6, was von Marko nur mit einem „Viel zu passiv, Du musst dem Gegner Angst machen!“ kommentiert wurde. Beide Seiten entwickelten sich einigermaßen unspektakulär weiter, bis Schwarz im 15ten Zug einen klaren Vorteil verspielte: Weiß bot den Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer an und Schwarz „schlug ein“ – etwas überhastet, denn es folgte ein Doppelangriff auf zwei Leichtfiguren. Als sich später die schwarze Dame nach weiterem Geplänkel erstmals in feindliche Linien wagte und direkt von einem weißen Turm bedroht wurde, stellte Marko nach eingehender Erforschung der Stellung mit überzeugender Selbstsicherheit in der Stimme fest: „Pah, primitive Drohung von Weiß!“ Letztlich konnte Frederik den Punkt für unsere Mannschaft sichern. Es waren nur noch einige Bauern und die Könige auf dem Feld und Weiß konnte die gegnerischen Freibauern nicht ver- bzw. ausreichend behindern.
Mit dem krönenden Abschluss in der „Löschecke“ war die Saison nun endgültig perfekt. Eine tolle Teamleistung, eine tolle Saison, ein überzeugender letzter Sieg und dann noch ein lustiger Abend, an dem wir sogar noch in einer Eckkneipe ein Spiel analysieren konnten. Und das war noch nicht mal das Ende: Zur Feier der Meisterschaft und des Klassenaufstiegs freuen wir uns auf unsere HSK20-Abschlussfeier, die wir für Anfang Juni geplant haben. Toll, Jungs, das haben wir uns verdient!
Zum Abschluss gilt unserem Mannschaftsführer Malte Schacht besonderer Dank. Malte kümmert sich proaktiv, ambitioniert und leidenschaftlich mit Rat und Tat um die Mannschaft, die Spieler und nicht zuletzt um das Spiel an sich. Danke, lieber Malte!