Freitag, 16.5., 19.00 Uhr: Im Klubheim ist alles vorbereitet, nicht mehr vier Bretter pro Tischreihe, sondern nur drei. Das ist viel entspannter, jeder hat gut Platz, seine Tasche, Getränke und Partieformular bequem neben sich zu platzieren. Alle 16 Spieler wissen genau, worum es heute geht. Der Sieger dieses Wettkampfes hat gute Chancen in die Stadtliga aufzusteigen. Ja, man kann es dann aus eigener Kraft schaffen.
Schon nach einer halben Stunde endet dann die Partie am ersten Brett zwischen Christian Wiener und unserem Florian Kugler mit Remis. Der gegenseitige Respekt hat beide dazu bewegt, dieser Punkteteilung zuzustimmen.
Dann folgt eine schreckliche Phase für uns. Zwischen 20.15 Uhr und 21.15 Uhr verlieren nacheinander Peter Grotrian gegen Mahmood Amini, Armin Meibauer gegen Emhmed Abdurrahman und Frank Neldner gegen einen alten Bekannten, Frank Wiekhorst. Die Gründe für diese Niederlagen sind unterschiedlicher Natur. Peter spielt ein ihm bekannte Variante, aber mit vertauschen Farben und kommt dabei durcheinander. Armin opfert einen Läufer auf h3 und setzt dann inkorrekt fort. Und Frank denkt die ganze Zeit an seinen Abwasserrohrbruch, der die Küche in übelster Weise verdreckt hatte… und das einen Tag, bevor seine Frau wieder nach Hause kommt. Zumindest alles aufzuwischen, muss er bis dahin noch schaffen. Da bleibt nicht viel Zeit über gute Züge nachzudenken.

In dieser Stellung setzt Armin mit 10. …Lxh3 fort.
Die Situation mit drei Punkten hinten zu liegen, kennen wir ja schon aus dem Wettkampf gegen Marmstorf 2, aber könnte das auch wirklich ein zweites Mal gut gehen? Ein Blick auf die Bretter lässt mich hoffen. Simon Wellnitz gegen Amran Parindra ist der Erste, der diese Hoffnung nährt.

Simon zum weitreichenden Läuferopfer: 16. Lxh6
Nach 21. …b6 bekommt Weiß nun deutlichen Vorteil: Wie?

Nach einem Läuferopfer auf h6 gewinnt er schließlich einen Bauern und am Ende sehr souverän das Turmendspiel. Diese Läuferopfer auf h3 (Armin) bzw. h6 (Simon) sind heute 1:1 ausgegangen. Wir werden weiter daran arbeiten. Jedenfalls liegen wir nur noch zwei Punkte hinten.
Und da spielen ja noch unsere beiden starken Jugendlichen. Um 22.30 Uhr ist es dann Davyd Derhay, der gegen Soner-Marcel Topuz gewinnt. Davyd hat wie immer eine sehr solide Stellung mit Raumvorteil für sich aufgebaut und kann diesen dann später taktisch in Materialvorteil und schließlich in Gewinn wandeln. Wir liegen nur noch einen Punkt hinten.
Jetzt beginnt die Zeitnotphase. Ivan Ahryzkov steht deutlich besser gegen Lucas Brauner, denkt jedoch über relativ einfache Züge sehr lange nach. Nun hat er nur noch 14 Sekunden für sieben Züge, da endlich bemerkt er, dass wir ohne Inkrement spielen. Er zieht immer wie aus der Pistole geschossen. Nach seinem 40. Zug zeigt die Uhr noch eine Sekunde, kurze Zeit später gibt Lucas auf. Ivan bitte in den nächsten Runden die Zeit etwas zuschauerfreundlicher einteilen!
Der Wettkampf ist jetzt ausgeglichen. Nur Sebastian Kurch und Paolo Lazzaroni spielen noch. Sebastian steht wie immer gedrückt, alle Figuren sind noch an Bord. Die Zeit allerdings spricht für Sebastian. Paolo hat noch 20 Sekunden für fünf Züge, daher entscheidet er sich dazu, Dauerschach zu geben. Die Stellung hätte vielleicht mehr hergegeben, Sebastian darf zufrieden sein.

Welcher Zug hätte stattdessen die Partie im Grunde direkt entschieden?
Am Ende ein leistungsgerechtes 4:4. – Lachende Dritte sind nun Wilhelmsburg und Diogenes, die nach jetzigem Stand den Aufsteiger in die Stadtliga unter sich ausmachen können. So eng ist es in der Bezirksliga A.
Am 20.6. geht es in die vorletzte Runde. Wir spielen bei Königsspringer und wollen wieder alles geben. Dann mal nicht gleich wieder hoch hinten liegen, das wäre doch schön.