Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

HMM 2025, Bezirksliga A, 3. Runde: HSK 12 vs. Marmstorf 2 – oder: wer 1:0 führt, der stets verliert!

Am Freitag war es so weit, der Wettkampf HSK 12 – Marmstorf 2 stand in der Bezirksliga A auf dem Programm. Am Mittwoch musste Florian Kugler leider absagen, unser erstes Brett fiel also aus, und wir alle durften einen Platz nach oben rutschen. Marmstorf ist ohnehin einer der Aufstiegsfavoriten und dann noch diese zusätzliche Belastung.

Dann kam die Anfahrt zum Klub inklusive Parkplatzsuche. Nachdem ich Olaf Ahrens und Christian Wolf am Klub abgesetzt hatte, begann für mich, zehn Minuten um den Klub kreisen.

Um 19.05 Uhr begann ich dann meine Partie gegen Holger Fabig. Kaum hatten wir angefangen, wurde lautstark der Fahrer des Fahrzeugs HH-FN… gesucht. Frank Neldner sprang auf und erschien eine Viertelstunde später wieder im Turniersaal.

Inwieweit das ursächlich für unser beider Partie war, mag offenbleiben, nicht jedoch die Tatsache, dass sowohl Frank mit Schwarz gegen Uwe Grove an Brett 7 als auch ich mit Weiß an Brett 2 gegen Holger Fabig, beide aus einer guten Stellung heraus, doch so großen Nachteil erreichten, dass wir schon nach gut einer Stunde aufgeben mussten. Wir lagen also um 20.15 Uhr schon mit 0:2 zurück.

Eine gute Stunde später verlor dann auch Sebastian Kurch an Brett 5 gegen Björn Undritz. Sebastian hatte zwei Bauern weniger und langsam, aber sicher wurden alle Figuren bis auf einen Springer für Sebastian und einen Läufer für Björn getauscht. Leider konnte Sebastians Springer nicht mehr ziehen und würde vom König geschlagen werden. Es war hoffnungslos. Wir lagen 0:3 zurück.

Natürlich gilt „wer 1:0 führt, der stets verliert“, aber gilt das auch im Schach und gilt das auch für 3:0?

Ich sah mir alle verbliebenen fünf Partien genau an und kam zu dem Schluss, da geht noch was. Die vorteilhaften Stellungen entwickelten sich weiter.

Um 22 Uhr dann endlich der erste volle Punkt für uns. Am ersten Brett gewann Simon Wellnitz mit Schwarz gegen Andreas Steinmann. Simon hatte frühzeitig einen Bauern gewonnen und dann hatte Andreas noch eine Qualität gegeben ohne irgendeine Kompensation, Simon erlangte immer mehr Vorteil und schließlich gab Andreas auf. Es stand nur noch 1:3.

Hochspannung am Spitzenbrett:
Traumspringer versus offenere Königsstellung…

Kurz darauf ist die kritische Stellung bereits erreicht:
Schwarz tauschte nach 25. Sg5 nicht den Läufer gegen den Springer,
sondern antwortete mit h4. Wie kam Simon darauf in Vorteil?

 

Die nächsten zehn Minuten brachten dann die nächsten beiden Punkte für uns. Zunächst gewann Davyd Derhay mit Weiß gegen Stephan Barz am sechsten Brett. Davyd hatte Stephan im Mittelspiel die Qualität abgenommen und dann beherzt weiter angegriffen. Das Konzept ging auf und wir hatten den zweiten vollen Punkt.

Brett 6: Der weiße Angriff rollt. Materiell war bislang noch alles ausgeglichen.
In dieser komplexen Stellung entschied sich Davyd zu: 20. Lxc4 und
mit … dxc4, 21. La5 – Dxb5, 22. Lxd8 zum Gewinn der Qualität

Der Schlusspunkt. Hier zwang Davyd seinen Gegner mit:
36. Sd6+ – Kc7, 37. Dxd7 zur sofortigen Aufgabe.

 

Fast gleichzeitig ein weiterer Weißgewinn für uns. Am vierten Brett hatte Ivan Ahryzkov gegen Thomas Willner ein ähnliches Konzept wie Davyd beherzigt. Gerade nach vorne spielen, Material und schließlich die Partie gewinnen. Davyd und Ivan sind aus unserer Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Weiter so. Der Wettkampf stand jetzt 3:3 und in den beiden noch laufenden Partien sah es gut für uns aus.

 

In der Eröffnung unterlief Ivans Gegner an Brett 4 eine Ungenauigkeit:
Ivan hatte mit seinem f-Bauern soeben auf e5 genommen, Schwarz schlug
mit dem d-Bauern zurück. Wie setzt Weiß fort?

Aus derselben Partie – nichts zum Rätseln, nur zum Genießen:
Selten sieht man so ein schön zentralisiertes Läuferpaar!

 

Warten, bangen, hoffen… so ungefähr ist die nächste Stunde richtig beschrieben. Kurz vor 23 Uhr dann die erste Erlösung. Peter Grotrian hatte mit Weiß am achten Brett gegen Markus Eschweiler seine im Mittelspiel gewonnene Figur sehr ruhig und sicher zum Gewinn verwertet. Das beruhigte sehr, denn jetzt führten wir 4:3 und Christian Wolf hatte einen Bauern mehr, musste sich allerdings den Angriffsbemühungen von Klaus-Jürgen Herlan erwehren. Christian stellte sich hinten sicher auf und nahm weitere Bauern am Königsflügel ein. Um Mitternacht übersah Klaus-Jürgen dann ein Matt, Christian aber sah es und holte den fünften Punkt für uns.

 

In dieser Stellung hätte Christian an Brett 3 das bange Warten seines Teams verkürzen
und ihm einen früheren Feierabend bescheren können: Kurz vor der Zeitkontrolle
spielte er nach 37. Da6 allerdings …Tc7. Was wäre die bessere Antwort gewesen?

 Wir hatten 5:3 gewonnen, obwohl wir im DWZ-Durchschnitt mit 1679:1761 deutlich hinten lagen.

Jetzt haben wir eine lange Pause. Am 28.3. Geht es dann nach Finkenwerder, wo wir wieder alles geben wollen.

 

 

 

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