Hamburger Schachklub von 1830 e.V.

Königlich in Fantasie und Logik

Offener Spielbetrieb, auch für Gäste: Jeweils Dienstag & Freitag von 18:30 – 22:00 Uhr bieten wir einen offenen Spielabend an! Wir freuen uns über alle Interessierten, die uns kennenlernen möchten. Wir bitten um Anmeldung über schachklub@hsk1830.de.

2.DSOL, Abschluss der 2. Runde – 2.4

Der zweite Sieg

Olaf Ahrens HSK 7 erspielte in der 8. Liga, Gruppe C gegen die SG Porz 5 mit 2½:1½ den zweiten Sieg. David Goldmann spielte am Spitzenbrett unentschieden; insbesondere im Endspiel war er wieder zu schnell unterwegs. Statt die Qualität zu gewinnen, tauschte er die Damen und geriet in ein etwas schlechteres Endspiel. Als sein Gegner ihm ohne Not einen Freibauern bescherte, opferte er ihn sofort wieder – nach 5 Sekunden „Bedenkzeit“ -, statt die Qualität zu opfern und den Freibauern zur Geltung zu bringen. Im Turmendspiel verpasste der Gegner mehrfach Gewinnchancen, bevor sich David über sein Remis freuen (?) konnte. Zion Malchereck stand früh besser und gewann sehr sicher im Endspiel. Elias Lu hatte im Mittelspiel eine kritische Situation zu überstehen, als ein zweiter Angriff auf seine Dame zu einem Figurenverlust hätte führen können, doch sein Gegner setzte nicht nach und verlor bei der abschließenden Abtauschorgie sogar die Qualität und blieb im Endspiel chancenlos.  Nur am 4. Brett wurde Joris Raschke geschlagen, obwohl er auf h7 in die schwarze Rochade eingedrungen war, weil er keinen Weg fand, den Angriff zu verstärken oder den Gegner auch auf dem anderen Flügel zu beschäftigen. IM Malte Cole hatte im Zoom Meeting nach dem Match einiges zu analysieren – hoffentlich gab es genügend Impulse für das Derby am 12. Februar gegen den gleichstarken SK Wilhelmsburg.

Die zweite Niederlage

In der 10. Liga, Gruppe C musste Gerald Deckers HSK 10 mit 1:3 bei der SG Turm Leipzig 2 die zweite Niederlage hinnehmen.  Das Ehrentor schoss Pascal Echt am 1. Brett mit einer souveränen Partie gegen ein zahnloses Wolga-Gambit. Schwarz bekam keinerlei Gegenspiel auf dem Damenflügel, sondern musste alles tun, um sich eines weißen Freibauern auf a6 zu erwehren, und hatte nichts mehr entgegenzusetzen, als Pascal auch auf dem Königsflügel loslegte und mit einem Bauernsturm entscheidende Linien gegen den König öffnete. Unsere Schwarzpartien an Brett 2 und 4 haben wir auf ganz ähnliche Weise verloren: Andreas Wittenberg und Gerald Deckers konnten kein Gegenspiel entwickeln. Andreas legte am Damenflügel alles fest und versäumte den Abtausch der besten weißen Figur, des Se5, sodass der sich auf f7 opfern und die Rochade zerreißen konnte. Auch Geralds Rochade wurde aufgerissen, weil er zu spät Gegenspiel im Zentrum suchte. An Brett 4 spielte Markus Woggon gegen das Gambit 1.e4 e5 2.Sf3 d5 3.exd5 e4 zu zaghaft, entwickelte sich nicht schnell genug und tauschte mit einem Bauern weniger die Damen, sodass Schwarz das bessere Endspiel hatte und trotz tapferer Gegenwehr gewann.

Gerechtes Unentschieden

Senait Meharis HSK 11 spielte in der 12. Liga, Gruppe  C unentschieden 2:2 gegen die Schachfreunde Birkenfeld 3. An den beiden Spitzenbrettern gewannen Romeo Malchereck und Denzell Behrend in 32 bzw. 20 Zügen souverän fast fehlerlos gespielte Partien. Kiyan Hemmati-Zangalani hatte in der italienischen Partie Probleme sein Spiel zu entwickeln, nachdem er die Rochade hatte aufgeben müssen. Als sich das Spiel öffnete, versäumte er, lange auf nichts als Verteidigung eingestellt, den Versuch eines Gegenangriffs, der aber wegen des schon erlittenen Materialnachteils nur mit der Hilfe des Gegners zum Ausgleich hätte führen können. Stephan Meister gab im Damenbauernspiel durch einen zu frühen Vorstoß im Zentrum einen Bauern her und stellte wenig später einen Springer ein, wonach der Gegner ihm mit sauberem Spiel keine Chance mehr ließ.

Ein spannendes Match

Auch Michael Schenks HSK 12 spielte unentschieden 2:2. In der 12. Liga, Gruppe B trat das Team gegen die SG Schwäbisch Gmünd mit einer ganz jungen Mannschaft an. Aus der 1. Runde war nur noch Samuel Reine dabei. Er kam mit der sizilianischen Verteidigung seines Gegners nicht zurecht, überließ ihm die Initiative und verlor zunächst durch einen typischen Abzugsangriff auf einen Randspringer einen Zentrumsbauern und dann durch zwei Doppelangriffe zwei Qualitäten, sodass Schwarz im 29. Zug das Matt erzwang. Den Ausgleich schaffte Roman Korff am 3. Brett; er hatte als Schwarzer in einem Italiener die weiße Rochade zerrissen und einen Bauern gewonnen, konnte aber den Angriff nicht entscheidend verstärken. Sein Gegner ersparte ihm viel Arbeit, als er im 33. Zug die Dame einstellte. In Tristan Lohmanns italienischer Partie  war die Stellung bis zum 9. Zug symmetrisch, dann begann Weiß die Kampfhandlungen und verlor beim Abtausch dreier Figuren einen Bauern. Mit starkem Druck gegen die weiße Rochade gewann Roman einen zweiten Bauern, sodass ihm der Abtausch aller schweren Figuren sehr recht sein konnte: Das Bauernendspiel war gewonnen, aber natürlich muss jede Stellung erst einmal gewonnen werden. Nach 48 Zügen musste sich Roman entscheiden, einen Bauern zu opfern, um dank der aktiveren Position seines Königs ins weiße Lager eindringen zu können, aber offenbar traute er es sich nicht. Plötzlich war die Partie Remis. So sah es nach einer Niederlage aus, denn Quentin spielte nach schlechter Eröffnung mit einem Turm weniger und sein König  war einem starken Angriff ausgesetzt. Aber zunächst fiel er auf ein einfaches Ablenkungsopfer nicht herein und ein paar Züge später besaß er die Geistesgegenwart bei einem Angriff gegen seine Dame in einem Zwischenzug erst einmal die Dame des Gegners mit Schach zu schlagen. Statt nach der Abwehr des Schachs gleich den Läufer zu verspeisen, entdeckte Quentin noch ein Zwischenschach mit Doppelangriff gegen den Turm. Der aber konnte anschließend den Springer fesseln und gewinnen, während Weiß in der anderen Variante erneut einen Doppelangriff mit der Dame gegen König und Turm gehabt hätte. Dann hätte Quentin die Partie sogar gewinnen können, aber mit Dame gegen Turm, Läufer und drei verbundene Bauern war eine schwierige Stellung entstanden, in der noch jedes Ergebnis denkbar war. Tatsächlich hat Quentin mit seiner Dame auch vieles versucht und auch noch einmal eine Gewinnchance erarbeitet, aber sie zu nutzen, war schwierig – schöne Analyseaufgaben fürs Training! Im 86. Zug, als alle Bauern vom Brett waren, schuf Quentin klare Verhältnisse, indem er mit seiner Dame den Läufer schlug, um anschließend den Turm schlagen zu können. Da grinsten sich nur noch die Könige an… Remis und 2:2 im ganzen Match, sicher ein gerechtes Ergebnis.

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