In der 6. Liga, Gruppe C hatte Sebastian Kurchs HSK V (5:1 / 8½) den SC Stadthagen I zu Gast und festigte mit einem überraschend hohen 4:0-Sieg den 2. Platz hinter den Schachfreunden Birkenfeld II (6:0 / 9).
Am Spitzenbrett hatte Daviti Maisuradze keine Probleme, als Schwarzer auszugleichen und dann sogar im Mittelspiel die Initiative zu ergreifen. Als die weiße Dame dennoch versuchte, auf dem Königsflügel aktiv zu werden, wurde sie zur Zielscheibe. Ihre Rettung kostete beim Damentausch eine Figur, und Daviti gewann souverän.
Am 2. Brett gewann Sebastian Kurch im Mittelspiel dank einer Fesselung die Qualität, und im Endspiel opferte er sie wieder für die Entstehung eines entfernten Freibauern.
Frank Neldner nahm am 3. Brett im Mittelgambit die Einladung seines Gegners an, mit Dxg7 einen Bauern gewinnen. Auch wenn Schwarz mit Lf6 die Dame zurücktreiben konnte, löste er die Entwicklungsprobleme nicht, sondern gab eine Figur für die lange Rochade, ohne jede Kompensation. Natürlich gewann Frank souverän.
Am 4. Brett spielte Christian Tegethoff die Leningrader Variante im Holländisch sehr aggressiv, opferte zunächst einen Bauen für die Initiative und dann die Qualität, um die weiße Rochade aufzureißen. Sein Gegner unterschätzte die Gefahr und wollte selber mit seiner Dame auf den schwarzen König losgehen, übersah aber einen feinen Zwischenzug, mit dem Christian alle Angriffsmöglichkeiten vereitelte, sodass Christian seinerseits das geplante Matt auf g2 erreichen konnte.
In der 8. Liga, Gruppe B gab es für Luca Vollandts HSK IX das zweite Unentschieden in Folge. Beim SC Pfullingen III gab es zwar klare Siege an den Brettern 3 und 4, aber an den Spitzenbrettern mussten wir uns leider geschlagen geben.
Zum ersten Mal spielte der Kapitän selbst. Mit Schwarz kam Luca Vollandt am 3. Brett gegen die Englische Eröffnung bald zur Initiative und eroberte mit einem dank einer Fesselung möglichen Springeropfer einen Bauern. Kombinationsreich ging’s weiter: Mit einer Bauerngabel holte sick Luca noch einen Turm, hatte aber sicher vorausgesehen, dass er selbst wegen einer Mattdrohung in der langen Diagonalen beim erzwungenen Damentausch auch den Turm zurückgeben musste. Der Mehrbauer aber blieb, und das exzellente Zusammenspiel der Figuren führte im 28. Zug dank eines Abzugsschachs gegen den Kf3 zu einem schönen Mattbild.
Cynthia Kraft nutzte die schwache Behandlung ihres Damengambits zu großem Raumvorteil und schon im 12. Zug zu einem Figurengewinn. Danach hatte Schwarz keine Chance mehr; im 17. Zug fiel die zweite Figur, im 37. Zug folgte die Aufgabe.
Am 2. Brett musste sich Romeo Malchereck gegen eine Variante der Wiener Partie verteidigen, in der Weiß Angriff gegen die schwarze Rochade auf dem Königsflügel anstrebt. Prinzipiell hatte Romeo auch die richtige Verteidigungsidee: s ein mit d6-d5 eingeleitetes Gegenspiel im Zentrum. Doch dieser Zug braucht eine genaue Berechnung und muss im richtigen Augenblick geschehen. Romeo aber spielte die schwierige Stellung zu schnell und verlor bei seinem zu späten Vorstoß einen zentralen Bauern und hatte dann im Endspiel gegen das gute Spiel seines Gegners keine wirklich Chane mehr auf Ausgleich – 2:1.
Nach dem Anschlusstreffer stand am Spitzenbrett in einer sizilianischen Partie das ganze Match auf dem Spiel. Einen geopferten Bauern holte sich Jascha Suhr mit einem Abzugsangriff gegen die schwarze Dame zurück. Dann zog er seinen Läufer zurück, statt ihn chancenreich auf f7 zu opfern: äußerst spannend und eine genaue Analyse wert! Der Rückzug gab Schwarz die Initiative, die er zur Öffnung der g-Linie und zur Schwächung der weißen Königsstellung nutzte. Auch auf e2 fand der König keinen sicheren Platz; schließlich war 28…Dxf2+ mit Mattangriff nicht mehr zu verhindern. Die Verteidigung gegen das starke Angriffsspiel des Gegners war schwierig. Jascha setzte auf den Damentausch, den er aber nicht erreichte. Chancenreicher wäre der Abtausch eines Turmes gewesen, weil dann mit Le1 das Mattfeld f2 hätte verteidigt werden können, ohne das Zusammenspiel der beiden Türme – wie in der Partie – zu beeinträchtigen. 2:2 – ein lehrreiches Unentschieden, unser Team wird sich noch steigern, ich bin ganz sicher.